Dampframme gegen besten Stürmer des Jahrhunderts

Dampframme gegen besten Stürmer des Jahrhunderts

Alle waren bereit. Das Wetter stimmte, die Beschallung funktionierte, die Pfingst-Zelter waren rechtzeitig zurück und die Luft enthielt genügend Sauerstoff.
Selbst die kurzfristige taktische Umstellung auf eine Doppelsechs, als Reaktion auf eine Personalentscheidung der Messdiener, stellte den Mannschaftsrat der Buben in Blau nur vor geringe Probleme – sie hatten sich darauf vorbereitet: beim traditionellen Nudelessen am Vorabend, bei dem nach dem Genuss köstlicher italienischer Teigwaren, die Taktik der Mannschaft ausgetüftelt wird, hatte man sich eine Alternative zurecht gelegt.
Nun konnte es also losgehen. Seitenwahl: gewonnen! Kurzes Abtasten auf beiden Seiten, eine erste Chance über die linke Seite für die KJN, doch keine 15 Minuten später steht es plötzlich 0:2. Doppelschlag L. Dittrich. Wie konnte das passieren?! Sogleich schien es, als sei der Gegner in diesem Jahr wieder zu stark für die Jungs und Mädels aus der Karl-Abt-Straße. Ganz allein hatte sich Dittrich beim 0:1 durchgesetzt, war über die rechte Abwehrseite der KJN direkt vors Tor gekommen, von wo er dann eiskalt ins kurze Torwarteck abschloss. Das 0:2 dann noch etwas bitterer in der Entstehung: Einen Befreiungsschlag von Dominik Bastian muss Abwehrkollege Jonas „Jungy“ Jung mit den Händen abwehren, um sein Gesicht zu schützen. Freistoß. Tor. Beide Treffer machten deutlich, dass die Minis eine Geheimwaffe in ihren Reihen hatten, die zu stoppen, die KJN nicht in der Lage zu sein schien.
Doch dann es kam anders als selbst von einigen Spielern erwartet. Die Zuschauer weckten mit ihren Anfeuerungsrufen die Geister der Blauen und diese entwickelten nach einer kurzen Gewöhnungsphase, die Spielfreude und Dominanz, die sie von sich selbst erwartet oder doch zumindest erhofft hatten. Trotzdem war es eine Standardsituation, die schließlich den Anschlusstreffer bescherte. Nach einem Freistoß aus der eigenen Hälfte netzte N. Heckelsmüller mustergültig ein, ehe dann Henri Bick nach sehenswerter Kombination mit Büchold den 2:2 Ausgleich besorgte. Spätestens ab dann passt es: Die Stürmer trafen, die (neu formierte) Abwehr um Bastian und Jung stand sicher und das Mittelfeld kombinierte sich durch die gegnerischen Reihen. Es war die Geburtsstunde des magischen Dreiecks: Deick, J. Dittrich, Heckelsmüller. Die drei Youngsters blühten förmlich auf und spielten sich regelrechten in einen Rausch. Doch ausgedient hatten die älteren Semester noch lange nicht! Nach einem schönen Solo wurde Sturmtank Büchold von Messdiener Torwart Aaron Lang (einem der besten Torhüter des 21. Jhdts) rüde von den Beinen geholt. Schiedsrichter Speckenheuer entschied folgerichtig auf Gelb und Elfmeter, den Bick lässig verwandelte -3:2. Dem Treffer folgte dann das Tor des Tages durch N. Heckelsmüller: Er hämmerte den Ball aus 18 Metern so gekonnt in den Winkel, dass selbst die eingefleischtesten Ultras der Messdienerfans Applaus klatschen mussten.
Der aus der Rheinstraße eingeflogene Kommentator der Partie, E-M Lang, der in der Vergangenheit für beide Mannschaften bereits zahlreiche Spiele bestritten hat, sah beim Stande von 4:2 „ein Debakel“ auf die pfingsttaubenweißen Messdiener zukommen. Den Pausenstand zum 5:2 besorgte dann Büchold.
In der zweiten Hälfte schaltete die KJN einen Gang herunter – was der Spielkultur leider nicht zu Gute kam. Nichtsdestotrotz trafen sie früh zum 6:2 (Ecke Kappenstein, Kopfball Deick) und 7:2 (Bick mit einem Hattrick). Die nun aufkommende leichte Unordnung im Mittelfeld nutzten die Messdiener zum 7:3 durch den zum Stürmer umfunktionierten Aaron Lang (einem der besten Stürmer des ausgehenden 20. Jhdts).
Doch Jens Nowotnys heimlicher Sohn, „Dampframme“ Dominik Bastian, ließ, gemeinsam mit dem Mann mit den Waden, Jonas Jung, und Jonas Becker sowie den tapferen Außenverteidigern Timo und Maya (später nicht minder famos: Maxim, Maxim und Max) nichts anbrennen, sodass es dabei blieb. 7:3 Endstand.

Für die vor allem in der zweiten Hälfte noch mal stark aufspielenden Messdiener reichte es trotz großer Disziplin und noch größerem Einsatz nicht.

Das wider Erwarten klare Ergebnis stellt den vierten Sieg in Folge für die KJN dar, die zuvor eine acht Jahre andauernde Niederlagenserie verkraften musste.
Den Pokal, empfangen aus den Händen von E.-M. Lang, reichte der frisch gebackene mannschaftsinterne Rekordspieler Becker, mit großer Zufriedenheit an die jungen Wilden des magischen Dreiecks weiter. Auf eine große, spannende Zukunft!

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